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EPS-Dämmplatten und Mineralwolle-Dämmplatten im Überblick

EPS-Dämmplatten (expandiertes Polystyrol) und Mineralwolle-Dämmplatten werden in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) verwendet, um Gebäude effizient gegen Wärmeverlust zu schützen.

EPS-Dämmplatten sind leicht, kostengünstig und bieten eine gute Wärmedämmung. Sie werden vor allem an Fassaden und in Fußboden- sowie Dachkonstruktionen eingesetzt.

Mineralwolle-Dämmplatten bieten zusätzlich einen hohen Schallschutz und Brandschutz. Sie werden bevorzugt für Fassaden mit hohen Brandschutzanforderungen sowie in Innenwänden und Dächern genutzt.

FASSADENDÄMMUNG Mineralwolle-Dämmplatten
Brandriegel-
Lamellen
Laibungs-
Dämmplatten
Dämmplatten für Klinkerriemchen
Perimeter-
Dämmplatten
GEBÄUDEDÄMMUNG Dachdämmung
Innendämmung
der Außenwand
Fußboden-
Dämmung
Kellerdecken-
Dämmung
WDVS-Komplettsysteme


Vergleich EPS-Dämmung und Mineralwolle-Dämmung


EPS (expandiertes Polystyrol) Mineralwolle
Beschreibung

EPS ist die Abkürzung für expandiertes Polystyrol oder PS-Hartschaum. Bekannter ist EPS unter dem Markennamen Tempex oder Styropor. EPS-Dämmplatten werden zur Deckendämmung, Fassadendämmung und Dachdämmung eingesetzt. EPS-Dämmplatten eignen sich auch zur Trittschalldämmung.

EPS wird hergestellt, indem Polystyrol-Granulat bei Temperaturen von 90°C mit Wasserdampf aufgeschäumt wird. Dabei vergrößert sich das Volumen um das 20- bis 50-fache. Anschließend werden die vorgeschäumten Schaumperlen zu Blöcken oder Platten gepresst oder geschäumt.

Der geschäumte Kunststoff besteht zu 98 Prozent aus Luft. Dadurch eignet er sich hervorragend als Dämmstoff und ist aufgrund seines geringen Gewichts leicht zu verarbeiten. Ein weiterer Vorteil ist der vergleichsweise günstige Preis. Aufgrund all dieser Vorteile haben EPS-Dämmstoffe eine weite Verbreitung und einen entsprechend hohen Marktanteil.

Mineralwolle (Mineraldämmstoffe, Mineralfaserdämmstoff) werden aus geschmolzenem Glas (Glaswolle) oder Gestein (Steinwolle) hergestellt. Hierbei wird das Ausgangsmaterial zu feinen Fäden ausgezogen oder durch Düsen geblasen. Äußerlich ähnelt Mineralwolle Zuckerwatte.

Glaswolle und Steinwolle sind beides Mineralwollen. Glaswolle besteht bis zu 70% aus Altglas sowie Sand und Kalk. Steinwolle besteht aus bis zu 25% Altglas und Feldspat, Dolomit, Sand und Kalk. Glaswolle und Steinwolle enthalten beide sehr geringe Mengen Bakelit als Bindemittel und Mineralöl zur Staubbindung.

Wärmeleitfähigkeit (λ)

EPS hat eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Mineralwolle und liegt zwischen 0,030 und 0,035 W/m·K. Das macht EPS-Dämmplatten in der Regel zu einem besseren Wärmedämmer, wenn man die Dicke des Materials berücksichtigt.

Wärmedämmung bei Feuchtigkeit

EPS ist wasserabweisend und nimmt keine Feuchtigkeit auf. Dadurch bleibt die Dämmwirkung auch bei Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit konstant. Bei unzureichender Belüftung oder unter extremen Bedingungen (z.B. längerer Wassereinwirkung) können jedoch auch EPS-Dämmplatten Schaden nehmen, insbesondere in Form von Schimmelbildung, wenn Feuchtigkeit in angrenzende Materialien eindringt.

Die Wärmeleitfähigkeit von Mineralwolle liegt typischerweise zwischen 0,035 und 0,045 W/m·K, abhängig von der Dichte und der Art der Mineralwolle. Im Vergleich zu EPS-Dämmplatten sind Mineralwolle-Dämmplatten daher in der Regel weniger effizient in der Wärmedämmung, was bedeutet, dass für dieselbe Dämmwirkung eine größere Dicke erforderlich sein kann.

Wärmedämmung bei Feuchtigkeit

Mineralwolle hat den Vorteil, dass sie hygroskopisch ist, d.h. Feuchtigkeit aufnehmen kann, ohne dass die Dämmwirkung wesentlich beeinträchtigt wird. Es ist jedoch zu beachten, dass Mineralwolle bei zu hoher Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum an Dämmwirkung verlieren kann. In gut belüfteten Bereichen bleibt die Dämmwirkung auch bei Feuchtigkeit erhalten.

Schalldämmung

EPS-Dämmplatten eignen sich aufgrund ihrer geringen Dichte hervorragend zur Wärmedämmung in WDVS, jedoch nicht zur Schalldämmung.

Mineralwolle-Dämmplatten haben aufgrund ihrer porösen Struktur sehr gute schalldämmende Eigenschaften. Sie eignen sich hervorragend zur Schalldämmung und werden daher häufig in Wänden und Decken zur Verbesserung des Schallschutzes eingesetzt.

Diffusionswiderstand (sd-Wert)

Der sd-Wert von EPS-Dämmplatten liegt in der Regel zwischen 50 und 1500 m, d.h. EPS-Dämmplatten haben einen sehr hohen Widerstand gegen die Diffusion von Wasserdampf. EPS-Dämmplatten sind nahezu dampfdicht und daher nicht zur Feuchteregulierung geeignet. EPS-Dämmplatten werden auch in Verbindung mit Dampfbremsen eingesetzt, um Feuchtigkeit von der Baukonstruktion fernzuhalten, da das Material selbst keine Feuchtigkeit durchlässt.

Mineralwolle-Dämmplatten haben einen sd-Wert von ca. 1 bis 3 m und sind damit deutlich diffusionsoffener als EPS-Dämmplatten. Das bedeutet, dass Mineralwolle wesentlich diffusionsoffener ist. Mineralwolle-Dämmplatten lassen Wasserdampf in geringen Mengen durch, was für eine kontrollierte Feuchtigkeitsregulierung in Wänden und Dächern vorteilhaft ist. In einer gut geplanten Gebäudehülle kann Mineralwolle Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne dass sich schädliche Feuchtigkeit im Gebäudeinneren ansammelt.

Druckfestigkeit

EPS-Dämmplatten eignen sich für Anwendungen, bei denen eine mittlere bis hohe Druckfestigkeit erforderlich ist. EPS hat eine typische Druckfestigkeit von 100 bis 300 kPa, abhängig von der Dichte des Materials und der Produktvariante.

EPS-Dämmplatten eignen sich gut für die Wärmedämmung von Fassaden (WDVS). Sie behalten ihre Form und Dichte unter mechanischem Druck, was sie zu einem stabilen Dämmstoff für z.B. Riemchenfassaden macht. EPS-Dämmplatten werden häufig dort eingesetzt, wo Dämmstoffe nicht komprimiert oder stark verformt werden dürfen.

Mineralwolle-Dämmplatten haben eine geringere Druckfestigkeit als EPS-Dämmplatten, da sie weicher und weniger stabil sind. Das bedeutet, dass sie bei mechanischer Belastung leichter zusammengedrückt werden, was sie für Anwendungen ungeeignet macht, bei denen hohe mechanische Belastungen auftreten, wie z. B. in Fußböden oder unter Estrichen. Mineralwolle-Dämmplatten werden jedoch häufig in weniger beanspruchten Bereichen verwendet, wie z. B. in der Dämmung von Wänden, Dächern und Decken, wo keine direkte Belastung zu erwarten ist.

Die Druckfestigkeit von Mineralwolle-Dämmplatten liegt typischerweise zwischen 50 und 150 kPa, abhängig von der Dichte des Materials und der Art der Mineralwolle (z. B. Steinwolle oder Glaswolle).

Brandschutz

EPS ist ein brennbarer Werkstoff. Da Ein- und Zweifamilienhäuser ein geringes Gefährdungspotential aufweisen, sind hier "normalentflammbare" Außenwandbekleidungen erforderlich und mit EPS-Dämmplatten umsetzbar. Brandriegel sind aufgrund der geringen Gebäudehöhe von Ein- und Zweifamilienhäusern nicht erforderlich und baurechtlich nicht gefordert.

Das Fugenleitsystem von Renowall hat als System die Baustoffklasse B1. Baustoffe der Klasse B1 dürfen nach Entfernen der Zündquelle nicht selbstständig weiterbrennen.

Mineralwolle ist nicht brennbar und gehört zur Baustoffklasse A1. Mineralwolle-Dämmplatten wirken als Brandsperre und tragen dazu bei, die Ausbreitung von Feuer zu verhindern. Dies macht sie zu einem bevorzugten Material in Bereichen mit hohen Brandschutzanforderungen.


EPS-Dämmung und Mineralwolle-Dämmung und ihre Vor- und Nachteile


Materialeigenschaften und Handhabung
Gewicht Leichter, einfacher zu transportieren und zu verarbeiten Schwerer, erfordert mehr Kraft beim Anbringen
Flexibilität Fester, weniger anpassungsfähig Etwas flexibler, passt sich Unebenheiten besser an
Schnitt Leicht mit einem heißen Draht oder Cutter zu schneiden Mit einem Dämmstoffmesser oder einer speziellen Säge
Staubbildung Keine Staubbildung, saubere Verarbeitung Hohe Staubbildung, Schutzmaßnahmen erforderlich (Maske, Schutzbrille)
Verklebung und Befestigung
Klebemörtel Weniger Klebemörtel notwendig Höherer Klebemörtelverbrauch durch offenporige Struktur
Haftung auf Untergrund Gute Haftung, benötigt sauberen und tragfähigen Untergrund Sehr gute Haftung durch raue Oberfläche
Zusätzliche Dübelung Wir empfehlen, die WDVS auch bei geringen Höhen nicht nur mit Klebemörtel, sondern zusätzlich mit Dübeln zu befestigen.
Verarbeitung und Anpassung
Stoßfugen Müssen eng anliegen, einfacher zu fügen Müssen eng anliegen, aber können sich leicht anpassen
Armierungsgewebe Armierungsgewebe einfacher einzubetten Armierungsgewebe gut einbetten, da Mineralwolle weniger stabil ist
Zusätzliche Dübelung Schnellere Trocknung, da kaum Feuchtigkeitsaufnahme Längere Trocknungszeiten wegen höherer Feuchtigkeitsaufnahme
Brandschutz und Umwelt
Brandschutz Brennbar (B1 oder B2, schwer entflammbar mit Flammschutzmittel) Nicht brennbar (A1 oder A2), kein Brandverhalten
Feuchtigkeitsaufnahme Sehr geringe Wasseraufnahme, daher widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit Hohe Wasseraufnahme, benötigt hydrophobierte Varianten
Umweltbilanz Geringere Umweltfreundlichkeit, schwer zu recyceln Nachhaltiger, recycelbar


Wenn Sie unsicher sind, welcher Dämmstoff für Ihr Vorhaben geeignet ist, beraten wir Sie gerne täglich von Montag bis Freitag von 08:00 bis 17:00 Uhr unter der Telefonnummer 04531-894190.